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Cry of the Werewolf

monstermensch.de_bilder_c_crywerewolf_1944_28.jpg USA 1944

Regie: Henry Levin

I am the daughter of a werewolf.

Der Kurator eines Museums für okkulte Riten arbeitet an einem Buch über die Legende von Marie Latour. Latour war eine Edeldame, die sich in einen Werwolf verwandelte und ihren Mann tötete, danach verschwand sie und wurde nie wieder gesehen. Tatsächlich lebt ihre Tochter inzwischen bei den Zigeunern und will verhindern, dass die Geschichte ihrer Familie publiziert wird. Sie schleicht sich ins Museum und tötet den Mann. Dessen Sohn und seine Freundin wollen das Geheimnis um den Todesfall lösen, doch die Zigeunerprinzessin ist eine gefährliche Frau, die niemanden verschont der ihr zu nahe kommt.

Der Wolfsmensch“ war 1941 ein großer Erfolg und löste einen Trend für Werwolffilme aus, so entstanden in den folgenden Jahren mehrere, zum Teil sehr billige Filme, die sich mit den bösen Formwandlern beschäftigten.
Cry of the Werewolf“ greift wie das Vorbild auf das Motiv der Zigeuner und alten Flüche zurück und versucht nicht den Werwolf durch wissenschaftliche Methoden zu erklären. Darüber hinaus wird trotzdem viel kriminalistische Polizeiarbeit gezeigt um dem Film einen modernen rationalen Anspruch zu verpassen.
Dies ist der erste Film des Regisseurs Henry Levin, der später hauptsächlich Western und harmlose Unterhaltungsfilme drehte, sein einziger weiterer Ausflug in die Welt des Monsterfilms, wenn auch nur ganz am Rande, war der Jules Verne Klassiker „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“.

Das größte Problem an „Cry of the Werewolf“ sind die unsympathischen Darsteller. Der Held wirkt über weite Strecken des Films wie betäubt und vermag es nicht irgendeine Form von Ausdruck in seine Dialoge zu legen. Die Heldin ist vollkommen uncharismatisch und hat einen furchtbaren europäischen Akzent durch den sie klingt wie Arnold Schwarzenegger. Der hartgesottene Polizeichef dagegen übertreibt seine Rolle derart, dass es schwer fällt nicht davon genervt zu sein.

Die Zigeunerprinzessin hat vollkommene Kontrolle über ihre Fähigkeit sich zu verwandeln und kann auch als Wolf intelligent agieren. Sie ist daher keine tragische Figur, die unter einem Fluch leidet, sondern eher bloß ein Bösewicht, der kein wirkliches Motiv für seine Taten hat. Ihre Absichten, aber auch der Grund für ihre kurzzeitige Melancholie, die später vollkommen wegfällt bleiben im Dunkel.
Die Verwandlungsszenen sind durch einen einfachen und gut eingesetzten Trick sehr gelungen inszeniert. Die Transformation wird nur durch Schatten an der Wand dargestellt, wodurch teure und zeitaufwändige Spezialeffekte vermieden wurden.
Statt eines Menschen im Kostüm wird ein echter Wolf eingesetzt. Dies funktioniert nur bedingt, da das Tier immer nur dann bedrohlich und respekteinflößend wirkt, wenn es die Zähne fletscht. Aus diesem Grund wurde ihm, mehrfach gut sichtbar, ein Gummiband um die Schnauze gewickelt, damit es die Zähne zeigt. Ansonsten ist das Tier leider zu klein und sieht einfach nur aus wie ein Hund, so dass sich keine Furcht beim Zuschauer einstellen will.
Der einzige wirklich spannende Moment des Films, eine Szene im Keller eines Bestattungsunternehmens muss sich dann auch noch den Vorwurf gefallen lassen, sehr deutlich durch die Spannungssequenzen in „Katzenmenschen“ inspiriert zu sein.

Die finale Konfrontation verliert viel an Dramatik, weil kein wirklicher Fokus auf den Figuren liegt. Es bleibt unklar, wer der eigentliche Held sein soll. Die Freundin muss am meisten Not erleiden, bekommt dafür aber keine Wiedergutmachung, während der Sohn plötzlich als Retter dasteht.
Es gibt keine Geheimnisse in der Geschichte, weil der Täter von Beginn an bekannt ist; es gibt keine Spannung, weil das Augenmerk zu sehr auf dem Drama und der Polizeiarbeit liegt und es gibt keinen Grusel, weil das Monster nicht aufregend inszeniert ist.

Cry of the Werewolf“ enttäuscht leider sehr.



Cry of the Werewolf in der imdb

Siehe auch
Der Wolfsmensch (1941) (der Film, der die Werwolf Welle ausgelöst hat)



Bilder
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