MonsterMensch
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Katzenmenschen

Cat People

monstermensch.de_bilder_k_katzenmenschen1942_36.jpg USA 1942

Regie: Jacques Tourneur

Irena ist eine junge, selbständige Frau, die eines Tages den charmanten Oliver kennenlernt. Die beiden verlieben sich und heiraten schon bald. Doch Irena hat große Angst davor, mit ihrem Ehemann das Bett zu teilen, denn eine Legende aus ihrer osteuropäischen Heimat besagt, dass sich jede Frau in eine große Raubkatze verwandelt, wenn sie sich der Leidenschaft hingibt. Oliver respektiert die Gefühle seiner Frau, doch als Irena mehr und mehr eifersüchtig wird auf Olivers attraktive Kollegin, stellt sich die Frage, ob in der Legende nicht doch etwas Wahrheit steckt.

Produzent Val Lewton war ein äußerst kreativer Autor, der Anfang der vierziger Jahre vom Filmstudio RKO angestellt wurde um die Horrorabteilung anzuleiten. Er produzierte mehrere intelligente und atmosphärisch dichte Filme, die sowohl bei Publikum als auch bei der Kritik sehr gut ankamen. Gemeinsam mit dem Regisseur Jacques Tourneur entstanden die ausdrucksstärksten dieser Werke: „Katzenmenschen“, „Ich folgte einem Zombie“ und „The Leopard Man“. Lewton verstarb leider mit nur 46 Jahren an einer Herzattacke, und hinterließ kein umfangreiches, dafür aber ein umso beeindruckenderes Werk. Tourneur hat später weitere spannende Thriller und Film Noirs gedreht, bevor er mit „Der Fluch des Dämonen“ wieder einen reinen Horrorfilm ablieferte.
Zwei Jahre später folgte eine Quasi-Fortsetzung unter dem Titel „The Curse of the Cat People“, diese hatte jedoch bis auf die Hauptfiguren nichts mehr mit dem Original zu tun, sondern erzählte eine stimmige psychologische Geistergeschichte aus der Perspektive eines Kindes.

Katzenmenschen“ zeichnet sich durch geschickt aufgebauten psychologischen Horror aus. Bis zum Ende wird der Zuschauer im Unklaren gehalten, wieweit sich Irenas Wahnvorstellungen tatsächlich manifestieren werden. Ihre Geschichte über die Frauen aus ihrem Heimatdorf, die sich in Wildkatzen verwandeln, wenn sie sexuell erregt werden oder auch nur sehr wütend, eifersüchtig, leidenschaftlich, kann als stark ausgeprägte Angst vor der Sexualität, aber auch als Zeichen unterdrückter Homosexualität oder repressiver religiöser Erziehung gedeutet werden.
Wenn die Studiochefs nicht darauf bestanden hätten, dass zum Schluss tatsächlich eine Raubkatze über die Menschen herfällt, hätten Lewton und Tourneur den Film gern mehrdeutig gehalten und alles der Fantasie des Zuschauers überlassen. Stattdessen ist das Finale nun sehr vordergründig und lässt keine Zweifel mehr offen. Hierdurch ist das Ende auch nicht mehr so stark wie die vorangegangenen Spannungssequenzen. Die Kernszenen des Filmes sind zwei Passagen, in denen die Kollegin sich verfolgt und bedrängt fühlt. Zuerst bei einem nächtlichen Spaziergang durch den Park, wobei der lange dunkle Weg nur sporadisch von Laternen beleuchtet wird; und als nächstes bei einem Besuch im Schwimmbad, wo jemand - oder etwas – um das Schwimmbecken herumschleicht.
Die wunderschöne schwarzweiß Fotografie spielt mit den Schatten und unterstützt die ambivalente Geschichte visuell. Es wäre aber falsch den Film auf diese perfekt inszenierten Spannungsmomente zu reduzieren. Stattdessen wird dem Zuschauer ein stimmiges, intelligentes Horrordrama geboten, bei dem sich die Protagonisten angenehmerweise wie vernünftige erwachsene Menschen verhalten.

Katzenmenschen“ ist nicht nur optisch hervorragend inszeniert, sondern erzählt auch eine spannende und zugleich tragische Geschichte über eine verfluchte Seele.

Katzenmenschen in der imdb

Siehe auch
Katzenmenschen (1982) (Remake)


Bilder
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