USA 1988
Regie: Mick Garris
Mit: Scott Grimes, Don Keith Opper
„Die Critters sind eine der sieben Plagen des Universums.“
Charlie, der liebenswerte und tollpatschige Farmarbeiter, hat sich den außerirdischen Kopfgeldjägern angeschlossen. Gemeinsam fliegen sie durchs Universum auf der Jagd nach bösen Kreaturen. Alsbald erhalten Sie jedoch den Auftrag wegen Critter Aktivität zur Erde zurückzukehren.
Denn wie sich herausstellt, haben in der Scheune der verlassen Brown-Farm seit Jahren ein paar Critter Eier geschlummert. Diese werden von einem Trödelhändler gefunden und verkauft und schließlich als Ostereier in der ganzen Stadt verteilt.
Ebenfalls zu Ostern zurückgekehrt ist Brad Brown, der in Grover´s Bend seine Großmutter besucht. Er wird von den Anwohnern argwöhnisch beäugt, hält man ihn doch seit dem Vorfall vor ein paar Jahren für einen verrückten Unruhestifter.
Es trägt nicht gerade zu seinem Ansehen bei, dass kurz nach seinem Auftauchen wieder merkwürdige Unfälle passieren. Allein in der sympathischen Megan findet er eine Verbündete gegen die störrischen Kleinstädter und die verfressenen Critters.
Am Ende ist die gesamte Stadt in großer Gefahr und muss sich gemeinsam gegen die Biester zur Wehr setzen. Brad hat einen wagemutigen Plan, doch so leicht lassen sich die Critters nicht überlisten…
Der kleine, aber liebevoll produzierte Monsterfilm „Critters“ war 1986 ein echter Überraschungserfolg und so musste die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen. Die meisten Fortsetzungen von B-Filmen sind aus Budgetgründen schnell und lieblos heruntergedreht um möglichst rasch und ohne viel Aufwand nochmal etwas vom Erfolg des Vorgängers abzubekommen und dann in der Versenkung zu verschwinden. „Critters 2“ fällt angenehm aus dieser Schablone heraus. Der Film wirkt sehr viel aufwändiger und ambitionierter. Die Filmemacher wollten tatsächlich die Geschichte durchdacht weiterentwickeln und haben dafür den Spielrahmen sogar erweitert und jetzt die gesamte Kleinstadt Grover´s Bend in den Mittelpunkt der Monsteraction gestellt. Die Prämisse ist sehr gut und auch die Figuren durften sich entwickeln, so tauchen der junge Brad, der ungeschickte Charlie und der abgehalfterte Sheriff aus dem Vorgänger wieder auf, um ihre Vergangenheit zu verarbeiten und die Monster zu bekämpfen.
Die Grundlage für „Critters 2“ wurde bereits am Ende des ersten Teils gelegt. Dort gab es am Schluss eine unheilsschwangere Kamerafahrt in die Scheune auf ein Nest voller Critter Eier. Zu glauben, dass diese Eier jahrelang unbemerkt und vor allem unausgeschlüpft herumlagen erfordert schon viel guten Willen beim Zuschauer. Im Film wird dann betont, dass die Eier nur durch Erwärmung ausgebrütet werden, doch in Kansas sollte es wohl einen oder zwei warme Tage im Jahr geben…
Doch wenn man darüber hinwegschaut bekommt man einen recht flott inszenierten Film geboten, der vor allem mit den Critter Effekten auftrumpfen kann.
Hier hat sicher geholfen, dass die Effekte wieder vom gleichen Team produziert wurden, den Chiodo Brüdern, deren größter Verdienst neben den Crittern der unvergleichlich gute Film „Space Invaders“ ist.
In „Critters 2“ wird etwas mehr Blut vergossen, als im ersten Teil – unvergesslich ist die Szene mit dem Osterhasen – insgesamt bleibt aber auch dieser Film eher im Bereich des familienfreundlichen.
Da sich bei einer Fortsetzung auch die Bedrohung durch die Monster steigern muss, haben die Critters hier nun eine neue Fähigkeit entwickelt. Sie können sich zu einem riesigen Critter-Ball zusammentun und so über ihre Opfer rollen. Ansonsten hat man sich genau an das Design aus dem Vorgänger gehalten. Die Puppentricks sind hervorragend und es gibt gleich mehrere gelungene Massenszenen in denen zahlreiche Critter gleichzeitig zu sehen sind.
Trotz der schönen Effekte schafft es der Film leider nicht, auch das Tempo und die Spannung des Vorgängers zu erreichen. Zuviel Exposition in der Kleinstadt wirkt wie aus einer Seifenoper und zwischen den Monsterszenen gibt es zu lange Pausen.
Mick Garris hat als Regisseur ein gutes Auge für Bilder und Stimmungen. Er hat zahlreiche Fantasy- und Horrorfilme und Serien gedreht und ist bei vielen Fans für seine gefälligen Stephen King Verfilmungen beliebt.
Das Drehbuch hat Garris gemeinsam mit David Twohy verfasst. Dies ist das erste Drehbuch von Twohy, der später den exzellenten Monsterfilm „Pitch Black“ geschrieben und inszeniert hat (man stelle sich vor Vin Diesel hätte gegen die Critters gekämpft….)
In der deutschen Fassung des Films fällt leider die Synchronisation unangenehm auf. Hier hat man versucht dem Film mehr Witz zu verleihen und ganz furchtbare Plattitüden eingebaut. Das Schlimmste aber ist, dass die Critters plötzlich reden und in jeder Szene peinliche Kalauer von sich geben, für die sich selbst „Die Zwei“ geschämt hätten. In der Originalfassung geben die Biester nur tierische Knurr-Laute von sich. Dieser unverzeihliche Eingriff in das Originalmaterial mag zwar für das junge Publikum ansprechend sein, hat aber viel von der Stimmung des Films kaputt gemacht.
„Critters 2“ ist eine gelungene Fortsetzung, jedoch ohne den Charme und die Spannung des Vorgängers.
Critters 2 in der imdb
Siehe auch
Critters (1986)
Critters 3 (1991)
Critters 4 (1992)
Gremlins (1984)
Ghoulies (1985)
Munchies (1987)
Hobgoblins (1988)
Troll (1986)
Trailer
Bilder