USA 1933
Regie: Ernest B. Schoedsack
Mit: Robert Armstrong
„Baby Kong! “
Einen Monat nach den tragischen Ereignissen, bei denen Riesenaffe Kong die Stadt New York verwüstet hat, ist Carl Denham auf der Flucht. Er wurde für die Zerstörung verantwortlich gemacht und wird von Anwälten und Reportern verfolgt. Gemeinsam mit seinem Freund, Kapitän Englehorn, flieht er nach Asien, wo er auf die bezaubernde Helene trifft, die nach dem Tod ihres Vaters als blinde Passagierin an Bord von Englehorns Schiff landet.
Denham trifft außerdem den zwielichtigen Seefahrer wieder, der ihm einst die Seekarte der Totenkopfinsel verkauft hat und der ihn nun mit der Aussicht auf einen sagenhaften Schatz wieder auf diese Insel locken will. Denham ahnt nicht, dass eben dieser Mann für den Tod von Helenes Vater verantwortlich ist.
Auf der Insel entdecken sie einen weiteren Riesengorilla, offenbar ein sehr junges Exemplar, welches sie aus einer Treibsandfalle retten. Das Tier zeigt sich dankbar und beschützt die Menschen fortan vor den anderen gefährlichen Kreaturen auf der Insel.
Nach dem gewaltigen Erfolg von „King Kong“ wollten die Produzenten rasch eine Fortsetzung haben, diese sollte möglichst billig und schnell abgedreht werden. Unter Druck und mit einem geringen Budget entstand so dieser halbherzige Film über ein tollpatschiges Babymonster.
Die Grundgeschichte ist konventioneller als noch im Vorgänger und bietet auch einen bösartigen menschlichen Antagonisten. Der Film beginnt als Drama mit von Selbstzweifeln geplagten Charakteren und ermordeten Vätern und bietet zunächst viel Exposition und wenig Spannung. Nach 40 Minuten landen die Helden dann auf der Totenkopfinsel (bei einer Laufzeit von 65 Minuten eine endlos lange Zeit) und plötzlich driftet die Stimmung des Films ins komische ab. Der Gorilla dient hier nur noch als Lachnummer, er fällt auf die Nase und ein Saurier beißt ihm in den Po. Angesichts des vielschichten Originals sind solche Slapstick Einlagen vollkommen unverständlich und es bleibt die Frage, ob hier wissentlich eine Parodie geschaffen wurde, oder ob man sich bei der Produktion einfach nicht auf einen Grundton für die Handlung einigen konnte.
Zumindest die Figur des Carl Denham, der hier wieder von Robert Armstrong verkörpert wird ist einigermaßen klug entwickelt. Er ist wesentlich sympathischer, die Ereignisse mit Kong haben ihn geläutert. Zudem ist er nicht mehr vom Erfolg verwöhnt, sondern wird von allen verachtet, selbst die Eingeborenen auf der Insel sind gegen ihn.
Die Qualität der Trickeffekte variiert zwischen gut und schlecht. Willis O´Brien, der wieder für die Effekte verantwortlich war, überließ viele Animationen seinen Mitarbeitern, da er zu dieser Zeit mit dem tragischen Tod seiner Frau und Kinder konfrontiert wurde. Es gibt gut gelungene Sequenzen im Film, wie zum Beispiel den Angriff eines Triceratops und den Kampf mit dem Bären, doch sind diese meist sehr kurz und haben keinerlei dramaturgischen Wert. Die Nahaufnahmen, in denen der Gorilla Emotionen zeigen soll, sind indes nicht gelungen und wirken nur albern. Am Ende gibt es auch noch ein paar weitere Saurier und schließlich vernichtet eine Naturkatastrophe die Insel. Gerade diese Szenen der Zerstörung, die spektakulär hätten werden müssen um wirkliche Spannung zu erzeugen, wirken billig und übereilt abgedreht, so dass die schönen Einstellungen vom Sturm und von massiven Erdrutschen nicht gut zur Geltung kommen.
Ein schludrig produzierter Film, in dem die dramatischen Ereignisse halbherzig abgehandelt werden. „King Kongs Sohn“ ist ein unwürdiger Nachfolger, den man nicht gesehen haben muss.
King Kongs Sohn in der imdb
Siehe auch
King Kong und die weiße Frau (1933) (das unübertroffene Original)
Trailer
Bilder