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Maciste in der Hölle

Maciste all´inferno

monstermensch.de_bilder_m_maciste1925_44.jpg Italien 1925

Regie: Guido Brignone

Mit: Bartolomeo Pagano

Against him rushed the hordes of Hell

Eine Gruppe grausamer Dämonen macht sich in Verkleidung auf zur Erde um neue Seelen einzufangen. Sie treffen auf Maciste, einen ehrenwerten Mann mit übernatürlichen Kräften und wollen ihn sogleich zur Sünde verführen. Doch der tugendhafte Maciste widersteht allen Verlockungen.
Um nicht mit leeren Händen heimzukehren, entführt der Oberdämon ein Baby und flüstert der Mutter ein, dieses sei gestorben. Als die am Boden zerstörte Frau Gott verflucht, sehen die Dämonen ihre Chance gekommen. Doch ein Geistlicher kann die Frau gerade noch retten und Maciste ist auch schnell zur Stelle um das versteckte Baby wieder in Sicherheit zu bringen.
Dem Dämon reicht es schließlich mit den Heldentaten und so schickt er Maciste direkt in die Hölle, wo die Heerscharen der Unterwelt ihn erwarten. Inmitten von Felsen, Flammen und Schwefeldämpfen gelingt es Maciste die Höllenbrut in die Flucht zu schlagen, doch schon erwartet ihn die nächste Gefahr in Form von weiblichen Dämonen. Denn schon ein einziger Kuss der verführerischen Brut reicht aus und Maciste muss auf ewig in der Hölle verweilen. Natürlich kommt es zu diesem Kuss und der Muskelmann verwandelt sich auch prompt in einen Dämon.
Später bricht unter den Höllenfürsten ein erbitterter Machtkampf aus und einer der Fürsten bietet Maciste einen Handel an. Wenn er die gegnerische Armee besiegt, darf er zur Erde zurückkehren. Da sich nach der Verwandlung in einen Dämon auch Macistes Kräfte vervielfacht haben, stürzt er sich sofort ins Getümmel.

Zwischen 1914 und 1928 hat der italienische Muskelmann Bartolomeo Pagano fast dreißigmal die Rolle des heldenhaften Kämpfers Maciste gespielt. Die Figur kämpft stets für die Schwachen und gegen die Unterdrückung und ist nicht fest an eine Rahmenhandlung gebunden. So trat Maciste in der Neuzeit ebenso auf, wie im alten Rom oder im Schottland des 15. Jahrhunderts. Die Figur erfreute sich in Italien großer Popularität und durfte in den sechziger Jahren sogar noch mal ein Revival erleben.

Wenn man sich „Maciste in der Hölle“ anschaut, ist die Anziehungskraft, den sowohl die tugendhafte Filmfigur, als auch der breitschultrige Darsteller Pagano hat, absolut nachvollziehbar. Der Film macht mit seiner naiven Struktur durchweg Spaß. Die Dämonen sind böse und hinterhältig, der Held ist liebenswert und aufrichtig.
Bemerkenswert sind die infernalischen Sets, die im starken Kontrast zu den hellen, freundlichen Szenen auf der Erdoberfläche stehen. Die Hölle ist ein düsterer Ort voller zerklüfteter Felsen und gefährlichen Abhängen, voll brennender Seen und giftigen Rauchschwaden, zudem ist sie geradezu überfüllt von bösen Dämonen.
Die Unterwelt ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und wenn Maciste von der verliebten DämonenDame eine Rundtour bekommt, wird ihm nicht nur ein Flug auf einem Drachen geboten, sondern sogar ein Blick auf den gewaltigen Luzifer, der am Grunde der Hölle schlummert und Menschen bei lebendigem Leibe frisst. Eine überraschend unheimliche Interpretation des Teufels.
Aber trotz all der Monster, die die Hölle bewohnen, erweist sich in „Maciste in der Hölle“ wieder einmal die Versuchung durch die Frau als der Quell des Verderbens. Die dämonischen Damen sind allerdings auch tatsächlich sehr verlockend.
Allein die Auflösung, die dann zur Rettung Macistes führt ist arg kitschig geraten, aber darüber schaut man angesichts des kurzweiligen, sehr gelungenen Filmes gern hinweg.

Der Film ist visuell sehr einfallsreich und bietet viele eindrucksvolle Kompositionen. Wenn die besiegten Dämonenmassen am Boden liegen und sich winden, entwickelt dies eine alptraumhafte Qualität.
Die Spezialeffekte bieten einiges auf. Da gibt es kurze stop-motion Einlagen, Trickblenden und Modelle. Der Drache, der von den Höllenbewohnern als Taxi benutzt wird ist ein charmantes Pappmache Modell mit glühenden Augen und kommt leider etwas kurz. Dafür gibt es mehr als genug Dämonen mit Hörnern und Fell, die ständig in Massenschlägereien mit dem Helden geraten.

Ein schön anzusehender und kurzweiliger Filmspaß mit einem liebenswerten Helden.



Maciste in der Hölle in der imdb

Bilder
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