Japan 1994
Regie: Takao Okawara
Dem Kaiser werden zwei Söhne geboren. Da die Legende besagt, dass Zwillinge Unglück bringen will der Kaiser den jüngeren Knaben töten. Doch ein Göttervogel rettet ihn, so dass er fortan wohl behütet zu einem tapferen Krieger heranwächst in dem ungeahnte Kräfte schlummern.
Eines Tages begnadigt der Kaiser den verstoßenen Sohn und entsendet ihn auf eine gefährliche Mission. Gemeinsam mit zwei Dienern und einer Tempelwächterin zieht er los um einen Tyrannen zu bekämpfen der die Mädchen eines Dorfes einem Feuerdämon opfert.
Uns ab hier wird es wirr…
Der Held wird zum Spielball zwielichtiger Priester und rachsüchtiger Götter. Seine eigentliche Bestimmung bleibt unklar. Die Dramaturgie des Films entzieht sich allen Konventionen, Figuren bleiben blass und Motivationen im Dunkel verborgen.
Helden sterben und werden wiedergeboren um gegen Götter zu kämpfen. Das klingt nach dem Stoff epischer Mythologie, wird hier jedoch unter einem Bombast schwülstiger Dialoge totgesabbelt und derart zäh erzählt, dass es schwer fällt den Film in einer Sitzung anzuschauen.
Mythologie dient stets auch dazu etwas über die Gegenwart zu erzählen, menschliche Verhaltensweisen, gesellschaftliche Werte, soziale Entwicklungen aufzuzeigen. Mythologie muss keinen Sinn ergeben, aber Filme die sich mythologischer Motive bedienen sollten zumindest spannend sein und eine Geschichte erzählen, die am Ende etwas Größeres ergibt als die Summe ihrer Teile. Am Ende dieses Filmes steht leider sehr viel weniger.
Obendrein hat der Hauptdarsteller absolut keinen Charme und keinerlei Ausstrahlung und ist heillos überfordert einen ganzen Film zu tragen.
Die Effekte sind gewohnt japanisch, mit hervorragenden Monsterfiguren. Es kommen außerdem schon frühe Computereffekte und ein paar recht ansehnliche Morphingeffekte zum Einsatz.
Der Regisseur hat vier der neueren Godzilla Filme inszeniert und beweist ein sicheres Händchen die Monster spektakulär in Szene zu setzen. Es ist erfrischend mitanzusehen, wie Menschen im Nahkampf gegen die Riesenmonster kämpfen und nicht bloß die Riesenmonster gegeneinander.
Ein Pluspunkt ist das originelle und schicke Design der Monster: Der jungfrauenfressende Feuerdämon, das schleimige Seeungeheuer und schließlich im Showdown die sagenumwobene Madra persönlich. Madra ist ein imposantes achtköpfiges, feuerspeiendes Monster, das mit unaufhaltsamer Kraft gegen die Helden kämpft. Der Kampf ist schön anzusehen, entschädigt aber nicht für den Rest des zerfahrenen Langeweilers.
Bis auf die drei Monsterszenen stark enttäuschend.
Madra in der imdb
Siehe auch
Kampf der Titanen (1981) (als Beispiel für filmisch gut umgesetzte Mythologie)
Bilder