USA 1940

Regie: Jean Yarbrough

Mit: Bela Lugosi

Der unscheinbare Dorfarzt Dr. Carruthers hat ein dunkles Geheimnis. In seinem Laboratorium führt er Experimente an Fledermäusen durch um diese mittels elektrischer Stimulation zu gewaltiger Größe anwachsen zu lassen. Die Tiere sind abgerichtet auf einen besonderen Geruch zu reagieren und dann zu töten. Der Doktor will sich so an den Menschen rächen, die ihn um seinen verdienten Erfolg gebracht haben.
Nach dem ersten Todesopfer wird die Presse auf den bizarren Fall aufmerksam. Gemeinsam mit der Polizei untersucht ein Journalist den Fall und wird auch prompt Zeuge des zweiten Todesfalles. Die nächsten Anschläge misslingen zwar, doch der Arzt gibt nicht auf und schickt sein fliegendes Racheinstrument immer häufiger los.

Bela Lugosi, der nicht wählerisch bei seiner Rollenwahl war, spielt mal wieder einen bösen Wissenschaftler, übertreibt es hier aber nicht allzu sehr mit dem Grimassenschneiden.
Regisseur Yarbrough hat noch weitere solide Thriller gedreht, u.a. „King of the Zombies”, „House of Horrors”, „She-Wolf of London” (in dem es leider keinen echten Werwolf gibt) und den mäßig unterhaltsamen „The Creeper“. „The Devil Bat“ leidet etwas unter der billigen Produktion, die sich zu sehr auf Exposition durch Texttafeln und übermäßig viele eingeblendete Zeitungsartikel verlässt. Die wirklich interessanten Hintergrundinformationen bleibt der Film aber schuldig. So wird angedeutet, dass der Doktor von sich aus auf sein ihm zustehendes Geld verzichtet hat. Die Großindustriellen, auf die er es abgesehen hat, sind sogar sehr nett zu ihm und besorgt, dass es ihm auch gut geht. So schenken sie ihm gleich zu Beginn des Films eine große Summe Geld, nur um daraufhin von seiner Fledermaus verfolgt zu werden. Die Motivation bleibt also weitgehend unklar und so ist Lugosi auch kein tragischer Bösewicht, bei dem man verständnisvoll mitfiebern kann, sondern nur ein irrationaler Wahnsinniger. Andererseits lernt der Zuschauer auch die Opfer nicht gut genug kennen, um wirklich gefesselt zu sein angesichts ihres Schicksals.

Die Fledermausangriffe sind zwar im Ansatz albern, aber durchaus unterhaltsam inszeniert. Die Kreaturen werden gerade lang genug gezeigt um eine gewissen Illusion aufrecht zu erhalten. Im Schnitt werden dann Nahaufnahmen von echten Fledermäusen eingefügt, die aber leider weder bedrohlich noch angsteinflößend sind.

Dieser sehr kostengünstig hergestellte Film war ein großer Überraschungserfolg für die Produzenten und im Jahre 1946 entstanden eine direkte Fortsetzung unter der Regie des deutschen Exil-Regisseurs Frank Wisbar („Devil Bat´s Daughter“) in der jedoch keinerlei Monster mehr vorkommt, sowie ein sehr plattes Remake mit identischer Handlung aber anderer Kreatur („The Flying Serpent“).

„The Devil Bat“ ist kein Klassiker seiner Zeit, aber auch kein schlechter Film, sondern einfach solide Unterhaltung mit einem Monster, welches leider nicht so recht zu gruseln vermag.

The Devil Bat in der imdb

Siehe auch
The Flying Serpent (1946) (Remake)



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