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Tumak – Der Herr des Urwalds

One Million B.C.

monstermensch.de_bilder_t_tumak_1940_32.jpg USA 1940

Regie: Hal Roach Jr., Hal Roach

Mit: Victor Mature, Lon Chaney Jr.

Höhlenmensch Tumak ist Mitglied des Stammes der Steinmenschen. Der Stamm wird von Tumaks Vater mit erbitterter Härte geführt. Nach einem Streit ums Essen lehnt Tumak sich gegen den Vater auf und wird vom Stamm verstoßen. Auf sich allein gestellt entkommt er nur knapp einem Mammutangriff und wird verletzt vom Muschelstamm aufgenommen. Der friedliebende Stamm lehrt ihn zu teilen und an einer Gemeinschaft teilzuhaben. Doch es gelingt ihm nicht, seine wilde Seite abzulegen und so wird er auch hier verstoßen. Allein die liebreizende Loana begleitet ihn in die Verbannung, wo Tumak bald wieder auf seinen alten Stamm stößt. Gemeinsam mit Loana beginnt er nun, auch hier zivile Sitten einzuführen.

Der Fantasyfilm entführt den Zuschauer in die Steinzeit, wo primitive Menschen und Dinosaurier gemeinsam leben. In einer Rahmengeschichte erzählt ein Höhlenforscher einigen neugieren Touristen davon, wie es wohl in der Vorzeit zugegangen sein mag und spinnt dabei diese Fabel über den Beginn der Zivilisation zusammen. Mit sehr viel gutem Willen könnte der 1940 entstandene Film im Ansatz als Kritik am Krieg und der Barbarei des Menschen betrachtet werden, aber man sollte in den Film nicht zuviel Ernsthaftigkeit hinein interpretieren.

Der Steinmenschenstamm ist wild und unzivilisiert, es herrscht das Gesetz des Stärkeren und wer verletzt ist und dem Stamm nichts mehr nützt wird ausgegrenzt. Tumaks Vater wird zu Beginn gezeigt, wie er ohne Gnade einen verletzten Mann zurücklässt, was ihm später zum Verhängnis wird, als er selbst bei der Jagd verwundet wird.
Der Muschelstamm hingegen ist eine friedfertige Kommune in der alles geteilt wird und alle gut frisiert sind. Hier werden beim Essen Teller benutzt und niemand muss hungern.
Die Szenen, in denen Loana dem Neuankömmling Tumak beibringt zu teilen sind auch die gelungensten in dem ansonsten sehr bemüht wirkenden Film. Verhält sich Tumak zunächst wie ein störrisches Kind, fügt er sich dann doch in die Gruppe ein, er lernt zusammen zu arbeiten und sogar zu lachen.

Ein interessanter und marketingtechnisch sehr mutiger Aspekt des Filmes ist die Fantasiesprache, in der sich die Steinzeitmenschen unterhalten. Durch die sehr einfach gehaltene Handlung ist der Film auch ohne Dialoge einfach zu verstehen. Die Schauspieler agieren jedoch in Mimik und Körpersprache so übertrieben wie in einem Stummfilm, was die Interaktion stark ins Lächerliche abdriften lässt.

Lon Chaney Jr., der den Vater spielt, ist Sohn des großen Lon Chaney und wurde ein Jahr nach Tumak als Wolfsmensch im gleichnamigen Klassiker unsterblich. Er stand mehrere Jahre bei Universal Studio unter Vertrag und spielte dort alle großen Filmmonster, den Wolfsmann, Dracula, das Frankensteinmonster und die Mumie.
Victor Mature hat hier einen seiner allerersten Filmauftritte und vermag noch nicht zu überzeugen. Der Schauspieler hat später hauptsächlich Abenteuer und Sandalenfilme gedreht.
Regisseur Hal Roach war ein großer unabhängiger Produzent, der in den Zwanzigern mit zahlreichen Slapstick Filmen Erfolge feierte. Für „Tumak“ holte er sich D.W. Griffith mit an Bord, der sich jedoch schnell wieder von dem Projekt distanzierte.

Die Dinosaurier sind optisch vergrößerte Reptilien. Eine kostensparende Technik, die zu der Zeit üblich und leider meist mit sehr viel Stress für die Tiere verbunden war. So gibt es hier einen Kampf zwischen einem Krokodil und einem großen Lurch. Zwischendurch wurden auch einige Echsen von irgendwo heruntergeworfen, damit es aussieht als würden sie sich anspringen. Es ist kaum vorzustellen, dass sich die Tiere hierbei nicht verletzt haben, besonders wenn man sich anschaut, wie der Alligator zubeißt. Dies ist die abstoßendste Art um Spezialeffekte zu erzeugen und muss auf das äußerste kritisiert werden. Auf Grund von Protesten seitens Tierschützer wurde diese Technik auch nicht mehr oft angewandt. Die Effekte sind zumindest gut fotografiert und das Material wurde in den folgenden Jahren auch in anderen Produktionen eingesetzt.
Der böse Saurier, der den Muschelstamm bedroht und schließlich von Tumak besiegt wird, ist hingegen ein schönes Pappmachekostüm in dem ein Mensch steckt. Um die Illusion nicht vollkommen zu zerstören, wurde der Saurier zumeist hinter Bäumen oder nur kurz und undeutlich präsentiert. Der finale Kampf, in dem die beiden Stämme vereint gegen einen Saurier kämpfen ist sehr gut inszeniert.

Dies ist ein schlechter Film ohne wirkliche Qualitäten. Die naive Botschaft grenzt ans peinliche und alle guten Absichten werden durch die schmerzhaft kitschige Ausführung und die moralisch fragwürdigen Spezialeffekte zerstört.

Tumak - Der Herr des Urwalds in der imdb

Siehe auch
Eine Million Jahre vor unserer Zeit (1966) (Remake mit Raquel Welch)
Als Dinosaurier die Erde beherrschten (1970) (Remake mit Victoria Vetri)



Bilder
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