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Beginning of the End

monstermensch.de_bilder_b_beginningofend1957_40.jpg USA 1957

Regie: Bert I. Gordon
Mit: Peter Graves


We may be witnessing the beginning of an era that will mean the complete annihilation of man.

Eine unerklärliche Katastrophe hat eine ganze Kleinstadt vernichtet und die komplette Bevölkerung verschwinden lassen. Eine Reporterin begleitet die Ermittlungen des Militärs um die Hintergründe der Zerstörung aufzudecken.
In einem nahe gelegenen Forschungslabor des Landwirtschaftsministeriums lernt sie einen Wissenschaftler kennen, der sie bei den Nachforschungen unterstützt. Gemeinsam entdecken Sie den Ursprung der Zerstörung: In dem Labor wird mit radioaktiven Isotopen geforscht um Obst und Gemüse zu gigantischer Größe anwachsen zu lassen. Heuschrecken haben unbemerkt von diesem Gemüse gegessen und sind nun ebenfalls größer geworden.
Angesichts der Überzahl der Insekten ist auch das Militär machtlos gegen die gefräßigen Monster. So zieht der Schwarm der Heuschrecken durch das Land und hinterlässt eine Spur der Verwüstung bis er sich in Chicago niederlässt.
Das Militär droht als letzten Verzweiflungsakt damit, eine Atombombe auf die evakuierte Stadt zu werfen. Der Wissenschaftler jedoch hat eine bessere Idee. Er will die Heuschrecken mit Paarungslauten ins Meer locken, auf das sie dort ertrinken. Jetzt muss er nur noch die richtigen Laute finden, bevor die Bombe geworfen wird. Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt.

Auch in Bert I. Gordons zweitem Spielfilm (nach dem furchtbar schlechten „King Dinosaur“) nimmt er sein Lieblingsmotiv auf, den monströsen Riesenwuchs von Tieren. Dieses Motiv hat er oft und mit unterschiedlichen Erfolgen variiert. Die Grundidee, dass Tiere durch manipulierte Nahrungsmittel zu Monstern heranwachsen hat er später auch noch in „Die Insel der Ungeheuer“ aufgegriffen.
Hier wurde er eindeutig von den sehr erfolgreichen (und sehr guten) Filmen „Formicula“ und „Tarantula“ inspiriert (die Szene in der die Riesenheuschrecken entdeckt werden ist z.B. eine direkte schlechte Kopie der ersten Begegnung mit den Riesenameisen aus „Formicula“). Seine Auswahl für ein Insekt, welches dann als Mutation verheerenden Schrecken auslöst hat sich jedoch als fundamentaler Fehlschlag erwiesen. Die Heuschrecken sind weder furchterregend, noch wirken sie wie eine reale Bedrohung. Dies liegt zum einen an dem harmlos wirkenden Insekt selber, zum anderen an der uninspirierten Inszenierung und den zu billigen Trickeffekten.
Von den 200 Heuschrecken, die für die Produktion eingekauft wurden, sind die allermeisten bereits gestorben, bevor sie zum Einsatz kamen. Die Wirkung, die der gewaltige Schwarm Insekten haben sollte, konnte mit den verbliebenen ca. 20 Exemplaren nicht mehr erzielt werden, so dass diese biblische Plage optisch auch eher lächerlich ausfällt.

Wie in allen Gordon Filmen darf auch in „Beginning of the End“ nicht nach Logik, Kohärenz oder Charakterentwicklung gesucht werden. Dafür bekommt man lieblose optische Effekte die zeigen wie Insekten auf dem Foto eines Hauses herumkrabbeln.
Dabei hat das Drehbuch zwei dramaturgisch durchaus interessante, beinahe gute Einfälle, die jedoch leider in der Theorie mehr hermachen als im fertigen Film. Die Insekten kündigen sich bedrohlich durch ihre lauten Geräusche an. Die Soldaten sehen die Monster also nicht, sondern werden nur durch das lauter werdende Geräusch auf die näher kommenden Bestien aufmerksam. Das Problem ist leider, daß der Eindruck vermittelt werden soll die Insekten seien ein riesiger unaufhaltsamer Todesschwarm, der ganze Städte vernichtet. Warum sollte sich der Schwarm anschleichen, wenn man den eigentlich von kilometerweit weg schon sehen müsste?
Als weiteren netten Ansatz kann man den Spannungsaufbau werten, der dadurch beim Zuschauer erzeugt werden soll, dass alle immer nur von der zerstörten Kleinstadt reden und wie furchtbar der Anblick sein muss. Die Reporterin wird aber erst nach ca. 20 Minuten Spielzeit in das Gebiet gelassen um Fotos zu schießen. Der Ansatz ist gut. Erwartungen beim Zuschauer schüren und dann mit den erschütternden Bildern zuschlagen. Der Aufwand hat sich leider nicht bezahlt gemacht, da die kurz gezeigten Archivaufnahmen von zerstörten Häusern schlicht und ergreifend nicht sonderlich katastrophal aussehen und einfach nicht beeindrucken.

Überhaupt ist das größte Manko des billig herunter gedrehten Filmes die Einschränkung was gezeigt werden kann und worüber die Figuren nur reden. Die großen Schlachten, bei denen das Militär gegen die Insektenbrut unterliegt werden nur kurz durch angestaubtes Archivmaterial von Soldaten und Panzern angedeutet. Wenn dann über die großen Verluste geredet wird, vermag die Inszenierung keine echte Dramatik aufkommen zu lassen.

Die menschlichen Helden in dem Film sind nicht so unsympathisch wie in anderen Gordon Filmen, laden mit den gestelzten Dialogen und passiven Verhaltensweisen aber auch nicht dazu ein, Gefühle in sie zu investieren.

Ein enttäuschender Film mit lahmen Spezialeffekten und Monstern, die niemandem Angst einjagen.



Beginning of the End in der imdb

Siehe auch
Formicula (1954) (der erste Film über Rieseninsekten)
Tarantula (1955) (klassische Riesenspinnenattacke)



Trailer




Bilder
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